weitere Informationen:

 

Sanierung von teerpechhaltigen Parkettklebern

Probenahme-Anleitung


Rechtlicher Hintergrund

ARGEBAU: Hinweise für die Bewertung und Maßnahmen zur Verminderung der PAK-Belastung durch Parkettböden mit Teerklebstoffen in Gebäuden (PAK-Hinweise)

 

Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft: Sanierung PAK-haltiger Klebstoffe - Handlungsanleitung zum Entfernen PAK-haltiger Klebstoffe für Holzfußböden

 

inqua-bauen:Umgang mit teerhaltigem Material im Hochbau - PAK Handlungsanleitung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand 02.09.2022

Parkettkleber-Untersuchung auf PAK und andere Schadstoffe

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Asbest oder PCB in älteren Parkettklebern

 

Älteres Parkett, das bis in die 80er Jahre hinein verbaut worden ist, kann mit einer Vielzahl von Schadstoffen belastet sein:

PAK
Bitumen oder Teer?
Asbest
PCB

Hier finden Sie Infos zur:
gesundheitlichen Gefährdung
Untersuchungsmöglichkeiten

 

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie z.B. Benzo(a)pyren oder Naphthalin in älterem Parkettkleber

Dabei handelt es sich um krebserregende Verbindungen, die in älteren teerpechhaltigen (meist schwarzen) Parkettklebern vorkommen können. Hier liegen sie zunächst fest gebunden vor, gelangen aber durch mechanische Beanspruchung des Bodenbelags über offene Parkettfugen in den Hausstaub. Hohe Belastungen des Teerklebers mit Naphthalin - dem leichtestflüchtigsten der 16 PAK nach EPA - führen zusätzlich zu Geruchsbelästigungen und zu Überschreitungen der Richtwertes I (Vorsorgewert) für Naphthalin und naphthalin-ähnlich Verbindungen des Ausschuss für Innenraumrichwerte (vormals Ad-hoc-Arbeitsgruppe) des Umweltbundsamtes. Deshalb sollte die Belastung eines älteren Parkettklebers mit Naphthalin bekannt sein. Die Analyse allein auf die Leitkomponente Benzo(a)pyren (BaP) ist für die Abschätzung einer gesundheitlichen Gefährdung nicht ausreichend.

 

Bitumen oder Teer?

Bei schwarzem Parkettkleber kann es sich sowohl um Bitumen- wie auch um Teerpechkleber handeln. Als Bitumen wird der Rückstand nach Abdestillieren von Leicht- Mittel und Schwerölen aus Erdöl in Raffinerien bezeichnet. Teer dagegen stellt den Rückstand nach trockener Destillation z.B. von Stein- und Braunkohleteer dar. Der Anteil an PAK in Bitumen beträgt herstellungsbedingt nur ca. 60 mg/kg in Summe, während Teer üblicherweise bis zu 60 000 mg/kg PAK in Summe enthalten kann.

 

Asbest in älterem Parkettkleber

Darüber hinaus kann älterer Bodenkleber zusätzlich oder ausschließlich asbesthaltig sein. Dies gilt es besonders im Rahmen von Sanierungsarbeiten zu beachten, da bei Abbruch- und Schleifarbeiten Asbest freigesetzt werden kann.

 

Polychlorierte Biphenyle (PCB) in älteren Parkettböden und -klebern

Sowohl älterer Parkettkleber, aber auch die Fugenmasse zwischen den Parkettstäben kann zudem auch Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten. PCB können zu erhöhten Belastungen der Raumluft beitragen.

 

Gesundheitliche Gefährdung durch Schadstoffe in älteren Parkettböden und -klebern

Insbesondere PAK und PCB gelangen durch feine Haarrisse der Parkettversiegelung in den normalen Hausstaub und stellen vor allem für am Boden spielende Krabbelkinder eine besondere gesundheitliche Gefährdung dar. Hohe Belastungen des Teerklebers mit Naphthalin führen oftmals zu Überschreitungen der Richtwertes I (Vorsorgewert) für Naphthalin und naphthalin-ähnlich Verbindungen des Ausschuss für Innenraumrichwerte (vormals Ad-hoc-Arbeitsgruppe) des Umweltbundsamtes. Deshalb sollte die Belastung eines älteren Parkettklebers mit Naphthalin bekannt sein. Die Analyse allein auf die Leitkomponente Benzo(a)pyren (BaP) ist für die Abschätzung einer gesundheitlichen Gefährdung nicht ausreichend.
Insbesondere bei Abbruch- und Schleifarbeiten können Schadstoffe freigesetzt werden. Diese Tätigkeiten sollten deshalb ausschließlich von erfahrenen Fachfimen durchgeführt werden, um einer Kontamination des gesamten Wohnbereichs vorzubeugen.

 

Untersuchungsmöglichkeiten bei Schadstoffverdacht in älteren Parkettklebern:

Die Untersuchung des Hausstaubes kann für die Abschätzung einer Sanierungsnotwendigkeit herangezogen werden. Bei erhöhter Belastung sollten Maßnahmen zur Reduzierung des Eintrags an PAK (z.T. auch PCB) in den Innenraum getroffen werden.

Bei frisch oder sehr gut versiegelten Parkettoberflächen kann zwar teerpechhaltiger Parkettkleber vorhanden sein, aber es findet ggf. noch kein erhöhter Eintrag in den Innenraum statt. In diesen Fällen kann nur die Untersuchung des Klebers zu einer verlässlichen Aussage führen.

Insbesondere bei Arbeiten am Parkettboden (Austausch, Abschleifen etc.) sollten Sie die Belastung Ihres Parkettklebers kennen, da bei solchen Arbeiten mit einer hohen Freisetzung dieser gesundheitsschädlichen Substanzen zu rechnen ist. Stark belastete Parkettkleber sollten Sie nur von einer Fachfirma entfernen lassen, die die besonderen Sicherheitsbestimmungen erfüllt. Wir empfehlen die Durchführung von einer Sanierungskontrolle durch unsere Schadstoffexperten nach Abschluss einer solchen Sanierung.

PAK und PCB können in den Medien Hausstaub und Material (z.B. Parkettkleber oder Holzproben) nachgewiesen werden. Laut Empfehlung des Umweltbundesamtes genügt für die Untersuchung auf PAK meist jedoch die Bestimmung der Leitkomponente Benzo[a]pyren (BaP). Flüchtige PAK wie Naphthalin und Naphthalin-ähnliche sowie PCB können auch in der Raumluft untersucht werden.

Die Untersuchung von Asbest ist ausschließlich in Materialproben sinnvoll, eine Bestimmung im Hausstaub ist nicht aussagekräftig.

 

Hinweise zur Probenahme sowie weitere Informationen zum Hintergrund finden Sie auf der rechten Seite.

 

Ihre Ansprechpartner bei Fragen zum Thema Schadstoffe in älteren Parkettböden:

 

Dr. Wigbert Maraun, Dr. Sonja Pfeil, Tel. 06171 / 71817