Schimmelpilz Glossar

 

In unserem Glossar finden Sie Kurzinformationen zu gängigen Schimmelpilzen.

Bitte geben Sie den Namen des gesuchten Schimmelpilzes hier ein:

 

Enthält wichtige Gattungen, Vorkommen, Eigenschaften, Gesundheitsgefährdung von Schimmelpilzen

Weitere Informationen zu Schimmelpilzen im Innenraum und zur gesundheitlichen Gefährdung finden Sie hier.

Hinweise zur Terminologie

In der Biologie werden Lebewesen hierarchisch aufgrund ihrer Abstammung eingeteilt, wobei sich der Name einer Art aus dem der Art und der Gattung zusammensetzt. Bei Aspergillus niger bezeichnet beispielsweise Aspergillus die Gattung, während niger für die Art steht. Auf eine bestimmte Art bezieht man sich, indem man beide Namen nennt (Aspergillus niger oder A. niger). Da sich die Arten einer Gattung oft nur geringfügig unterscheiden, bezieht man sich in diesen Fällen üblicherweise nur auf die Gattung.

 

Fachbegriffe und Abkürzungen werden am Ende des Glossars erläutert.

Kurzinformation zu Schimmelpilzen

Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die in unserer Umwelt sowohl innerhalb wie auch außerhalb von Innenräumen nahezu überall vorkommen. Für verstärktes Wachstum in Innenräumen wird vor allem Feuchtigkeit benötigt, die durch Einwirkungen von außen (z.B. in den Wänden aufsteigende Bodenfeuchtigkeit oder permanente Befeuchtung der Aussenwand) oder innen (z.B. schlechte Raumbelüftung, Kondenswasserbildung) auftreten können. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können durch Aufnahme der luftgetragenen Sporen auftreten. Sporen sind Keimzellen des Schimmelpilzes, die seiner Fortpflanzung dienen und in die Umgebungsluft abgegeben werden. Dabei beeinflussen die Grösse der Emissionsquelle, die Schimmelpilzart und deren toxische und allergische Potenz, sowie die Zeitdauer der Exposition die gesundheitsbeeinträchtigende Wirkung der Sporen. Bekannte Krankheiten sind Pilzallergien, Asthma, exogen-allergische Alveolitis, chronische Sinusitis, Sick Building Syndrome (SBS), Mykosen und andere. Dabei sind Atemwegsbeschwerden, Hautreizungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Augenirritationen häufige Symptome. Für Schimmelpilzsporen gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten wie z.B. Luftprobennahme und Anzucht auf Nährböden.

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Absidia
Wichtige Vertreter: Absidia corymbifera, Absidia ramosa
Vorkommen: weltweit im Boden, auf Getreide, Gemüse, Obst, Kompost.
Gesundheitsgefährdung: Absidia corymbifera und Absidia ramosa für Menschen pathogen.
Acremonium
Wichtige Vertreter: Acremonium strictum
Vorkommen: Boden, Kunststoffe
Eigenschaften: Sporen kleiner als 10 Mikrometer, daher Allergie-auslösend. Abbau von Ethandiol (z.B. in Frostschutzmitteln). Hohe Indikation für Feuchteschäden im Innenraum.
Gesundheitsgefährdung: Allergische Alveolitis
Alternaria
Wichtige Vertreter: Alternaria alternata (Alternaria tenuis), Alternaria citri
Vorkommen: auf Lebensmitteln und Materialien (z.B. Fensterrahmen, Tapeten, Anstriche)
Eigenschaften: verbreitete Materialzerstörer und Lebensmittelverderber
Gesundheitsgefährdung: Asthma bronchiale
Aspergillus
Wichtige Vertreter: Raper und Fennell (1965) listen 18 Gruppen mit 132 Arten auf. Bedeutsame Gruppen: Aspergillus glaucus, Aspergillus flavus-oryzae, Aspergillus fumigatus, Aspergillus niger
Gruppe Aspergillus glaucus
Wichtige Vertreter: Aspergillus amstelodami, Aspergillus chevalieri, Aspergillus mangini, Aspergillus repens, Aspergillus ruber
Vorkommen: Besonders auf Lebensmitteln mit geringem Wassergehalt
Eigenschaften: xerotolerant, Lebensmittelverderber. Die meisten Arten dieser Gruppe bilden Hauptfruchtformen der Gattung Eurotium. Bilden unter natürlichen Bedingungen keine Mykotoxine.
Gesundheitsgefährdung:
Gruppe Aspergillus flavus-oryzae
Wichtige Vertreter: Aspergillus flavus, Aspergillus parasiticusAspergillus oryzae, Aspergillus sojae
Vorkommen: Materialien, Lebensmittel
Eigenschaften: Aspergillus flavus  und  Aspergillus parasiticus wichtige Mykotoxin-Produzenten. Aspergillus oryzae und Aspergillus sojae u.a. keine Bildung von Aflatoxinen, da sie domestizierte Formen von Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus sind.
Gesundheitsgefährdung: An Aspergillose beteiligt
Aspergillus fumigatus
Vorkommen: Kompost, Torf, Blumenerde, Biomüll, Tapeten
Eigenschaften: ausgesprochen thermotolerant, wächst in einem weiten Temperaturbereich von 12°C - 55°C.
Gesundheitsgefährdung: Der Pilz befällt bevorzugt das Bronchopneumalsystem des Menschen und ist mit Abstand der wichtigste Schimmelpilz, der für dieses Organsystem pathogen ist. Immungeschwächte Menschen mussten vor dem Umgang mit Kompost, Torf, Blumenerde und Biomüll aufgrund seines dort gehäuften Auftretens gewarnt werden.
Aspergillus niger
Vorkommen: u.a. Lebensmittel
Eigenschaften: weit verbreiteter Lebensmittelverderber, wird aber auch zur Gewinnung von organischen Säuren und verschiedenen Enzymen industriell eingesetzt.
Aspergillus ochraceus
Vorkommen: u.a. Lebensmittel
Eigenschaften: bildet Ochratoxin A
Gesundheitsgefährdung: Auslösung von Nierenversagen durch Ochratoxin A
Gruppe Aspergillus restrictus
Wichtige Vertreter: Aspergillus restrictus
Vorkommen: Getreide, Lebensmittel, Papier, häufig im Hausstaub nach Wasserschaden nachzuweisen
Eigenschaften: Hohe Indikation für Feuchteschäden im Innenraum.
Gesundheitsgefährdung: An Aspergillose beteiligt
Aspergillus versicolor
Vorkommen: Boden, Matrazenstaub, Getreide, Fleischwaren, Lebensmittel
Eigenschaften: Hohe Indikation für Feuchteschäden im Innenraum. Bildet das Mycotoxin Sterigmatocystin (karzinogene Potenz, Schäden an Leber und Niere)
Gesundheitsgefährdung: An Aspergillose beteiligt, Mycotoxinbildung
Aureobasidium (Pullularia)
Wichtige Vertreter: Aureobasidium pullulans
Vorkommen: in Böden, auf Pflanzenteilen, Früchten, in Fruchtprodukten, auf Materialien wie z.B. Fensterrahmen, Tapeten, Anstrichen
Eigenschaften: gefürchteter Materialzerstörer (z.B. Tapeten).

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Botrytis
Vorkommen: Auf Farben z.B. von Gemälden, in Treibstoffen
Eigenschaften: Abbau von Cellulose und Kohlenwasserstoffen

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Chaetomium
Wichtige Vertreter: Chaetomium globosum, Chaetomium spirale, Chaetomium comosum, Chaetomium indicum, Chaetomium murorum
Vorkommen: Auf Papierarten (Tapete, Bücher, Verpackungen)
Eigenschaften: Cellulosezersetzer. Hohe Indikation für Feuchteschäden
Cladosporium
Wichtige Vertreter: Cladosporium herbarum, Cladosporium resinae
Vorkommen: Cladosporium herbarum ist der am häufigsten vorkommende Pilz in der Außenluft in Europa. Er ist daher überall innerhalb und außerhalb des Wohnbereiches verbreitet. Saisonal schwankende Konzentrationen, Maximum Mai bis November.
Eigenschaften: Cladosporium herbarum: Lebensmittelverderber (besonders in gemäßigten Breiten), auf verwesendem Pflanzenmaterial, Getreideparasit, im Waldhumus (Schwärzepilz). Cladosporium resinae baut einer Reihe lipophiler Substanzen ab.
Gesundheitsgefährdung: Cladosporium herbarum ist einer der allergologisch bedeutsamsten Schimmelpilze - ähnlicher Krankheitsverlauf wie bei Gräserpollenallergie.

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Epicoccum
Wichtige Vertreter: Epicoccum purpuracens (Epicoccum rubrum)
Vorkommen: tote Pflanzenteile, Papier, Textilien u.a.
Eurotium
Vertreter dieser Gattung gehören zur Aspergillus glaucus-Gruppe
Wichtige Vertreter: Eurotium (Aspergillus) repens, Eurotium halophilum
Vorkommen: Matratzenstaub, Schlafzimmer
Eigenschaften: xerophil, können Ochratoxin A bilden (Eurotium herbariorum)

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Fusarium
Wichtige Vertreter: Fusarium verticillioides, Fusarium solani, Fusarium oxysporum
Vorkommen: Futter- und Lebensmittel (z.B. Getreide), Tapeten, Anstriche
Eigenschaften: Saprobionten und Pflanzenparasiten, Mykotoxinproduzenten
Gesundheitsgefährdung: Fusarium verticillioides, Fusarium solani, Fusarium oxysporum sind humanpathogen

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Hefen
Wichtige Vertreter: Candida spp., Rhodotorula spp.
Vorkommen: Lebensmittel
Eigenschaften: Einzellige Pilze, die sich meist eingeschlechtlich durch Sprossung vermehren.

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Mucor
Wichtige Vertreter: Mucor hiemalis, Mucor plumbeus, Mucor racemosus, Mucor pusillus
Vorkommen: Boden (Mucor hiemalus, Mucor plumbeus, Mucor racemosus), faulende Früchte, Gemüse ( Mucor hiemalis), fermentierte Lebensmittel, Kot & Getreide (Mucor plumbeus), Sämereien (Mucor racemosus), Tapeten, Anstriche
Eigenschaften: Mucor racemosus pathogen bei Tieren
Gesundheitsgefährdung: Mucor pusillus fakultativ humanpathogen

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Neurospora
Wichtige Vertreter: Neurospora crassa, Neurospora sitophila
Vorkommen: Feuchtes oder schlecht durchbackenes Brot ("roter Brotschimmel")

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Paecilomyces (Hauptfruchtform: Byssochlamys)
Wichtige Vertreter: Paecilomyces varioti, Byssochlamys fulva, Byssochlamys nivea
Vorkommen: Obst, Obstsäfte, Papier, Leder u.a.
Eigenschaften: Byssochlamys fulva und Byssochlamys nivea sind gefährliche Verderber von Obst und Obstprodukten

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Penicillium
Wichtige Vertreter: Schimmelpilzgattung mit über 100 Arten, darunter essbare (Penicillium camemberti), pathogene (Penicillium speriolosum), Antibiotikabildner (Penicillium griseofulvum). Nach Raper und Thom (1949) Unterscheidung in 4 Sektionen (Monoverticillata, Asymmetrica, Biverticillata-Symmetrica, Polyverticillata), die weiter in 41 Serien untergliedert werden.
Vorkommen: Ganzjährig innerhalb und außerhalb des Wohnbereiches: feuchte Tapeten, Anstriche (Bilder), Isoliermaterial. Weltweit die am weitesten verbreitete Pilzart auf Obst und Gemüse (Grünfäule), im Hausstaub, auf Nahrungsmitteln im Kühlschrank.
Eigenschaften: manche xerophil (z.B. Penicillium chrysogenum, Penicillium brevicompactum)
Gesundheitsgefährdung: Asthma bronchiale. Toxinbildende Arten Penicillium citreoviride, Penicillium requentans, Penicillium lividum, Penicillium spinulosum u.a. ( Monoverticillata); Penicillium brevicompactum, Penicillium camemberti, Penicillium chrysogenum (notatum), Penicillium citrinum, Penicillium claviforme, Penicillium cyclopium, Penicillium expansum, Penicillium italicum, Penicillium roqueforti, Penicillium verrucosum, Penicillium viridicatum u.a. (Asymmetrica), Penicillium islandicum, Penicillium purpurogeneum, Penicillium rubrum, Penicillium rugulosum u.a. (Biverticillata-Symmetrica)

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Phialophora
Wichtige Vertreter: Phialophora fastigiata, Phialophora hoffmanii
Vorkommen: Zerfallenes Holz, Boden, Wasser, Lebensmittel (Äpfel, Margarine, Butter)
Eigenschaften: Fäulniserreger. Hohe Indikation für Feuchteschäden.
Gesundheitsgefährdung: Hautinfektionen, kann Chromoblastomykose auslösen

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Rhizopus
Wichtige Vertreter: Rhizopus stolonifer (Rhizopus nigricans), Rhizopus oryzea (Rhizopus arrhizus), Rhizopus microsporus
Vorkommen: Auf Früchten, Beeren, Gemüse, Brot. Rhizopus oryzae (arrhizus) weltweit, vor allem in Tropen und Subtropen
Eigenschaften: Fäulniserreger
Gesundheitsgefährdung: Rhizopus arrhizus, Rhizopus stolonifer, Rhizopus oryzae, Rhizopus rhizopodiformis sind humanpathogen

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Scopulariopsis (Hauptfruchtform: Microascus)
Wichtige Vertreter: Scopulariopsis brevicaulis, Scopulariopsis fusca
Vorkommen: Verrottende Pflanzen Scopulariopsis brevicaulis), Boden, Stroh, Käse u.a. (Scopulariopsis fusca)
Eigenschaften: Scopulariopsis-Arten können auf arsenhaltigen Substraten wachsen (z.B. alte Tapeten, die mit dem arsenhaltigen Schweinfurter Grün gefärbt sind) und arsenhaltige Gase emittieren. Hohe Indikation für Feuchteschäden.
Gesundheitsgefährdung: Scopulariopsis brevicaulis und Scopulariopsis fusca humanpathogen
Spotrotrichum
Wichtige Vertreter: Spotrotrichum carnis
Vorkommen: Auf gekühltem Fleisch
Eigenschaften: Fleischverderber
Stachybotrys
Wichtige Vertreter: Stachybotrys chartarum, Stachybotrys atra, Stachybotrys alternans
Vorkommen: Baumaterialien, Stroh, Kunststoffe, Baumwolle, Gipskarton
Eigenschaften: Bildet Mykotoxine (Trichothecen-Toxin), baut Cellulose ab wie z.B. Textilfasern. Hohe Indikation für Feuchteschäden (Stachybotrys chartarum).
Gesundheitsgefährdung: Stachybotryotoxikose (Vergiftung) (Stachybotrys alternans), Atembeschwerden, Nasenbluten, Hautreizungen

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Thamnidium
Wichtige Vertreter: Thamnidium elegans
Vorkommen: Auf gekühltem Fleisch, auf Backwaren
Trichoderma
Wichtige Vertreter: Trichoderma lignorum, Trichoderma viride
Vorkommen: Erdboden, zerfallenes Holz, Papier, Tapeten
Eigenschaften: Starke cellulolytische Aktivitäten. Hohe Indikation für Feuchteschäden.
Trichothecium
Wichtige Vertreter: Trichothecium roseum
Vorkommen: Holz, Papier, Früchte, Gemüse, Mehlprodukte u.a.

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Ulocladium
Wichtige Vertreter: Ulocladium chatarum
Vorkommen: In Treibstoffen
Eigenschaften: Abbau von Kohlenwasserstoffen

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Wallemia (Sporendonema)
Wichtige Vertreter: Wallemia sebi
Vorkommen: Zuckerhaltige Produkte, Schinken, gesalzener Fisch und Fleisch, Hausstaub
Eigenschaften: xerophil, gedeiht in einem außergewöhnlich weiten aw-Bereich (Wasseraktivität) von 0,69-0,997. Verderber von Lebensmitteln mit hohem osmotischen Druck

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Fachbegriffe und Abkürzungen

Mycel Zellfäden des Schimmelpilzes, die auch Hyphen genannt werden. Entstehen durch das Auskeimen von Sporen und bilden nach starkem Wachstum und fortlaufender Verzweigung das Mycel.
Mykotoxine Pilzgifte
Saprobionten von Fäulnis lebend
sp. Spezies bzw. Art
spp. mehrere Spezies
sterile Kolonien Kolonien in der Wachstumsphase, die nur Mycel, aber noch keine Fruchtkörper bzw. Sporen gebildet haben.
xerophil Trockenheit liebend

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Literaturquellen

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg (2001) Schimmelpilze in Innenräumen - Nachweis, Bewertung, Qualitätsmanagement. Abgestimmtes Arbeitsergebnis des Arbeitskreises "Qualitätssicherung - Schimmelpilze in Innenräumen" am Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. 14.12.2002, Stuttgart
Frössel, F (2003) Schimmelpilze und andere Innenraumbelastungen. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart, 699 S.
Raper KB, Fennell DI (1965) The genus Aspergillus. Williams & Wilkins, Baltimore
Raper KB, Thom C (1949) A manual of the Penicillia. Williams & Wilkins, Baltimore
Reiß, J (1998) Schimmelpilze - Lebensweise, Nutzen, Schaden, Bekämpfung. 2. Aufl., Springer-Verlag Berlin, 308 S.

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Untersuchungsmöglichkeiten

Schimmelpilze können in der Luft, im Hausstaub und auf Materialien nachgewiesen werden. Je nach Medium und Fragestellung kommen unterschiedliche Untersuchungstechniken zur Anwendung, die im Folgenden kurz erläutert werden sollen.

Allgemeines zur Bestimmung von Schimmelpilzen

Schimmelpilze können als Summe und in Arten differenziert untersucht werden. Als Summenparameter werden die Koloniebildenden Einheiten (KBE) bestimmt. Mit den Gesamt-KBE werden die Sporen erfasst, die keimfähig sind, auf einem Nährboden (Agar) anwachsen und sichtbare, auszählbare Kolonien bilden. Die gewachsenen Kolonien können dann weiter anhand ihrer morphologischen oder auch biochemischen Eigenschaften auf die Schimmelpilzart hin untersucht werden.

Die Untersuchung auf dem Nährmedium "DG18" bei 24°C Bruttemperatur stellt eine erste Basis-Untersuchung dar. Da verschiedene Keime auf verschiedenen Nährböden und bei verschiedenen Temperaturen unterschiedlich gut wachsen, kann mit einer Variation dieser Parameter ein erweitertes Keimspektrum überprüft werden. Eine sinnvolle Erweiterung stellt die zusätzliche Anzucht auf Malzextrakt-Agar (MEA) bei 37°C dar (besonders humanpathogene Keime).

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Untersuchung der Luft

Schimmelpilz-Sporen: Der Nachweis von Schimmelpilz-Sporen in der Luft erfolgt mit einem speziellen Sammelkopf, mit dessen Hilfe die Sporen direkt auf einem Nährboden abgeschieden werden. Parallel zur Innenraumluftprobe wird eine Außenluftprobe entnommen, um das Schimmelpilz-Vorkommen und Artenspektrum von Innenraum und Außenluft vergleichen zu können. Die Nährböden werden im Labor bebrütet und die KBE sowie die Arten bestimmt. Sporen in der Luft besitzen direkte gesundheitliche Relevanz, da sie vom Menschen eingeatmet werden können.
Partikel: Manche Schimmelpilz-Arten wie z.B. Stachybotrys wachsen nur sehr schlecht auf Nährmedien und müssen deshalb auf speziellen Trägermedien mit Klebfilmstreifen gesammelt werden. Die Auswertung erfolgt mikroskopisch durch Untersuchung auf charakteristische Sporen.

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Untersuchung des Hausstaubes

Der Hausstaub ist ein passives Sammelmedium, in dem sich Schimmelpilze ebenfalls nachweisen lassen. Diese können von unterschiedlichen Quellen herrühren, beispielsweise von der Außenluft, von Bodenmaterial, welches von draußen in den Innenraum hereingetragen wird, oder von Innenraumquellen. Der Staub kann aber auch eine eigene Quelle darstellen, da sich die Sporen darin vermehren können. Eine Untersuchung auf die Gesamt-KBE im Hausstaub gibt Aufschluss darüber, ob eine erhöhte Konzentration vorliegt. Eine Arten-Differenzierung erlaubt eine Aussage über das Auftreten von besonders gesundheitsrelevanten Keimen oder solchen, die eine Feuchtigkeitsquelle anzeigen.

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Untersuchung von Materialproben

Viele Materialien wie z.B. Holz oder Tapete stellen einen geeigneten potenziellen Nährboden für Schimmelpilze dar. Mit einer Untersuchung auf Schimmelpilzsporen (kurzes Andrücken des Materials auf einen Nährboden) kann festgestellt werden, ob Verfärbungen des Materials auf Schimmelpilzwachstum hindeuten. Über eine Arten-Differenzierung kann deren Gefährdungspotenzial untersucht werden. In Kombination mit einer differenzierten Hausstaub- oder Raumluftprobe lassen sich mögliche Quellen durch den Vergleich der Artenspektren aufdecken.

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Untersuchung von Abklatschproben

Bei Abklatschproben wird ein Nährmedium direkt auf befallene Stellen wie z.B. Tapeten oder Fensterrahmen gedrückt und auf KBE bzw. Schimmelpilz-Arten untersucht. In Kombination mit einer differenzierten Hausstaub- oder Raumluftprobe lassen sich wie bei Materialproben mögliche Quellen durch den Vergleich der Artenspektren aufdecken.

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Selbst Proben entnehmen

Die im Folgenden beschriebenen Proben können Sie selbst entnehmen und uns zuschicken. Damit entfallen eventuelle Anfahrt- und Probenahmekosten, und Sie erhalten in kurzer Zeit eine Aussage über Belastungspotenziale:

Hausstaubprobe - 

Untersuchung auf Gesamt-KBE oder Differenzierung nach Arten
(Probenahme-Anleitung)

Materialprobe - Untersuchung auf Schimmelpilz-Sporen oder Differenzierung nach Arten
(Probenahme-Anleitung)

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